Kim Barth und sein Quartett begeistern in Coburg

So zieht der Flötist und Saxofonist Kim Barth gemeinsam mit drei Mitstreitern das Coburger Publikum in Bann.

Diese Reise durch die Nacht verspricht viele Begegnungen. Bossa Nova trifft Jazz-Standards, Samba trifft Latin Jazz. „Late Night Coffee“ hat der dänische Saxofonist und Querflötist Kim Barth sein aktuelles Programm getauft, mit dem er bei „Leise am Markt“ in Coburg gastiert. Die Mischung, die Barth in Quartett-Besetzung interpretiert, ist beachtlich kontrastreich – von getragen und ruhig bis hin zu nervös pulsierenden Stücken. Scheinbar ganz beiläufig und mühelos leicht lässt Tizian Jost am E-Flügel Läufe perlen, dazu zupft der Bassist Sven Faller seine prägnanten Linien, die sich dennoch nicht in den Vordergrund drängen. Und Schlagzeuger Christoph Huber pendelt mühelos zwischen brillantem Solo und schwereloser Begleitung.

Begeisterter Beifall

Im Zentrum aber steht Kim Barth, der dieses Quartett im Grunde zum Quintett werden lässt. Denn Barth ist gleichermaßen Flötist wie Saxofonist. Als Flötist demonstriert Kim Barth, wie vielseitig sich die Querflöte spielen lässt – schwerelos leicht, aber auch expressiv und schroff. Immer wieder aber macht der Flötist Kim Barth dem Saxofonist Platz, der den ruhigen, balladesken Tonfall genauso gut beherrscht wie den nervös vorwärts drängenden Gestus in seinem eigenen Titel „Late Night Coffee“. Doch jenseits aller Fragen nach Stilistik: Den ausdauernd begeisterten Beifall der Zuhörer verdienen sich Kim Barth und seine drei Mitstreiter durch ihr reaktionsschnelles und fantasievolles Zusammenspiel. Faszinierend vor allem, wie Kim Barth und Tizian Jost am E-Piano intensive musikalische Dialoge führen, wie sich Saxofon- und Klavierton immer wieder mischen. Auch dafür gibt es reichlich Applaus. Und für diesen Applaus bedanken sich die vier Musiker schließlich noch mit zwei Zugaben.

Text: Jochen Berger

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